Abstract: This paper aims to assess whether, in the Italian legal system, Article 36 (invalidity of unfair terms or nullity for protection of consumers), Article 64 (right of withdrawal for distance contracts and contractual offers, or those negotiated outside the office) and Article 130 (free rights of charge by repair or replacement) of Italian Decree No. 206/2005 are not substantive rights, but remedies, as in Common Law. In private law, the traditional approach of Civil Law is to place rights before remedies. In Civil Law legal systems, the qualification of rights in rules is codified before remedies, in contrast with the Common Law system, in which tradition puts remedies before rights – ubi remedium ibi jus. This paper examines the current status of the Civil Law approach in the Italian legal system. It uses the example of Articles 36, 64 and 130 of Decree No. 206/2005 (called the ‘Consumer Code’) and shows how they are creating a Civil Law version of the ubi remedium ibi jus in the European context of a growing circulation of juridical models.
Zusammenfassung: Dieser Beitrag beabsichtigt zu untersuchen, ob im italienischen Rechtssystem Artikel 36 (Nichtigkeit einer unbilligen Bestimmung oder Nichtigkeit zum Schutz der Verbraucher), Artikel 64 (Rücktrittsrecht bei Fernabsatzverträgen und vertraglichen Angeboten oder denjenigen, die außerhalb von Geschäftsräumen ausgehandelt wurden) und Artikel 130 (das freie Recht auf Umtausch oder Nachbesserung) des italienischen Dekrets Nummer 206/2005 keine materiell-rechtlichen Bestimmungen sind, sondern wie im Common Law Rechtsbehelfe darstellen. Im Zivilrechtssystemen ist der traditionelle Ansatz, dass materiell-rechtlichen Bestimmungen den Rechtsbehelfen vorgehen. Im zivilrechtlichen Rechtssystemen werden deshalb die materiell-rechtlichen Bestimmungen vor den Rechtsbehelfen bei der Kodifizierung vorgezogen. Im Gegensatz hierzu erfolgt in den Common Law Rechtssystemen traditionellerweise erst eine Kodifizierung der Rechtsbehelfe und dann erst die der materiell-rechtlichen Bestimmungen ubi remedium ibi jus. Dieser Beitrag untersucht den derzeitigen Ansatz in dem italienischen Rechtssystem. Dazu verwendet er die Beispiele der Artikel 36, Artikel 64 und Artikel 13 des Dekrets 206/2005 (auch Verbrauchergesetz genannt) und zeigt, wie sie eine Version des ubi remedium ibi jus Grundsatzes in einem zivilrechtlichen Rechtssystem darstellen, die sich in einem europäischen Kontext einer wachsenden Verbreitung juristischer Modelle befindet.
European Review of Private Law